260 Millionen Euro für "Zukunftsoffensive Bildung"
Hannover. Die Niedersächsische Landesregierung will im Rahmen der
„Zukunftsoffensive Bildung" in den kommenden vier Jahren mit rund 260 Mio. Euro
erheblich in den Ausbau des Ganztagsschulbereichs investieren. „Damit
ermöglichen wir einen Quantensprung in diesem Bereich: in der qualitativen
Ausstattung des bisher vorhandenen Angebots und mit der Gründung von etwa
möglichen weiteren 300 zusätzlichen Ganztagsschulen. Wir investieren in Qualität
und Quantität", so die Niedersächsische Kultusministerin Frauke Heiligenstadt.
Mit mehr und besseren Ganztagsangeboten verringere sich auch die immer noch zu
große Abhängigkeit des Lernerfolgs von Schülerinnen und Schülern von der
sozialen Herkunft der Eltern.
Heiligenstadt: „Mehr Ganztag ist der zentrale
Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit".
Mit dem Vorhaben entspricht die Landesregierung dem Wunsch vieler Eltern nach
mehr Ganztagsangeboten. Dies hat auch die jüngste Studie der
Bertelsmann-Stiftung bestätigt, wonach sich etwa 70 Prozent der Eltern einen
Ganztagsplatz für ihre Kinder wünschen.
„Als perspektivisches Ziel ist ein Rechtsanspruch auf einen
Ganztagsschulplatz - wie in der Studie gefordert - wünschenswert", so
Heiligenstadt. „In Niedersachsen geht es jedoch zunächst einmal darum, die
vorhandenen Ganztagsschulen vernünftig auszustatten und weitere zu ermöglichen.
Wir planen ein Angebot, bei dem Schülerinnen und Schüler verlässlich betreut und
pädagogisch sinnvoll gefördert und gefordert werden - anders als bei der
Vorgängerregierung, die nur auf eine ‚Ganztagsschule light' gesetzt hat. Dafür
ist eine enorme Kraftanstrengung nötig."
In Niedersachsen gibt es derzeit rund 1600 Schulen mit einem Ganztagsangebot.
Etwa 1200 davon, die unter Schwarz-Gelb genehmigt wurden, werden bisher jedoch
lediglich zu ca. 25 Prozent vom Land finanziert. Zielmarke der
„Zukunftsoffensive Bildung" ist die Ausstattung dieser und weiterer Schulen mit
bis zu 75 Prozent des vollen Ganztagszuschlages an Lehrerstunden. Damit können
erhebliche notwendige Qualitätsverbesserungen erzielt werden. Die
„Zukunftsoffensive Bildung" ist auf den Zeitraum der mittelfristigen
Finanzplanung bis 2017 ausgelegt und muss vom Niedersächsischen Landtag
beschlossen werden.
„An den Schulen werden völlig andere pädagogische Konzepte möglich" sagte
Heiligenstadt. „Wo bisher am Nachmittag eher Betreuungsangebote stattfinden,
werden Schülerinnen und Schüler künftig gemäß ihrer Stärken und Schwächen
bedarfsgerecht gefördert werden können. Das Nachmittagsangebot kann besser mit
dem Vormittagsunterricht verzahnt werden. So kann endlich eine pädagogische
Einheit im Ganztagsbereich entstehen".
Für das langfristige Ziel eines Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsschulplatz,
so die Ministerin, sei jedoch die Unterstützung des Bundes notwendig: „Die
Erfahrung mit dem Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz hat gezeigt, dass die
Kommunen und das Land mehr Unterstützung brauchen, die nur der Bund bieten
kann."
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