Pressemitteilung von enercity
Hannover-Linden. Gasturbinen wie sie im enercity-Heizkraftwerk Linden
eingesetzt werden, zeichnen sich durch besonders hohe Flexibilität aus.
Innerhalb weniger Minuten können sie zur Stromerzeugung beitragen und sind damit
die Sprinter unter den konventionellen Kraftwerken. Die seit Mitte 1998
betriebene Siemens-Gasturbine hatte am
heutigen Montag, 18. Januar 2015, gegen 5:00 Uhr morgens ihren 2.000sten Start.
Vor dem Hintergrund stets schwankender erneuerbarer Stromerzeugung kommt den
Gasturbinen bei der Energiewende eine besondere Bedeutung zu.
Die bisher höchste Anzahl
Starts seit Aufnahme des kommerziellen Betriebes der Siemens-Gasturbine
erreichte das enercity-Kraftwerk im Jahr 2014 mit 224 Starts. „Die absehbaren
Entwicklungen im Energiemarkt lassen uns davon auszugehen, dass die Anzahl der
Starts auch weiterhin auf sehr hohem Niveau bleiben oder eher noch weiter
zunehmen wird. Trotzdem sinkt die jährliche Stromerzeugung weiter und die
Strommarkterlöse schrumpfen massiv“, so Noske.
Gasturbinen sind grundsätzlich sehr gut geeignet, kurzfristig
große Energiemengen bereitzustellen. Allerdings ist der Start für die Gasturbine
eine sehr hohe Belastung. Die dabei auftretenden, insbesondere thermischen
Belastungen, führen bei hohen Startzahlen auch zu hohen Wartungs- und
Instandsetzungskosten. „Anlagen wie die Gas- und Dampfturbinenanlage im
innerstädtischen HKW Linden können nur noch im Winter durch die hohe
Fernwärmeproduktion wirtschaftlich betrieben werden, da sie nicht nur die
Feuerwehrfunktion zur Sicherung der Stromversorgung übernehmen müssen.
Allerdings reichen die Erträge nicht, um die zwischen 2008 und 2013 im HKW
Linden getätigten Investitionen zu refinanzieren“, erläutert Noske.
Beim Start wird die Gasturbine elektrisch (der Generator wird sozusagen als Motor
benutzt) beschleunigt. Bei rund 200 Umdrehungen pro Minute wird gezündet.
Parallel zum Motorbetrieb übernimmt die Feuerung einen stetig steigenden Anteil
der Beschleunigungsleistung. Während der rund zweiminütigen Beschleunigungsphase
steigt die Abgastemperatur auf knapp 500 °C an. Ab etwa 2.000 U/Min erfolgt dann
die weitere Beschleunigung nur noch durch die Feuerung. Bei 3.000 U/Min - etwa 7
min nach dem Startbefehl - läuft die GT synchron zur elektrischen Netzfrequenz
und speist Strom ein. In weiteren 12 Minuten kann sie auf maximale Leistung
gefahren werden.
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